Kaum waren die Schulferien in Bayern vorbei, startete am 16. September auch wieder der Übungsbetrieb der Freiwilligen Feuerwehr Mühlhausen. Die Ausbilder hatten dazu zwei Szenarien auf einem Bauernhof vorbereitet, die von der Mannschaft gemeinsam erkundet und abgearbeitet werden mussten.

Im ersten Szenario wurde eine verletzte Person auf dem Heuboden vermisst. Eine besondere Herausforderung bestand darin, dass die Sicht durch die zunehmende Dunkelheit stark eingeschränkt war und es keine direkte Zugangsmöglichkeit zum Heuboden gab – die vorhandene Treppe war im Rahmen der Übung gesperrt. Die Einsatzstelle wurde deshalb mithilfe von Scheinwerfern und einem Löschfahrzeug großflächig ausgeleuchtet, um sicheres Arbeiten zu gewährleisten. Ein Trupp, ausgerüstet mit dem Rettungsrucksack, wurde über eine Steckleiter nach oben geschickt. Dort fanden sie die Übungspuppe, eingeklemmt unter einem Heuballen. Nach Anweisung des fiktiv anwesenden Notarztes musste die Person sofort befreit und schonend nach unten gebracht werden. Während der Patient weiter betreut und für den Transport vorbereitet wurde, richteten die Einsatzkräfte den sogenannten Leiterhebel ein. Über diese Methode gelang es, die Person sicher auf Bodenniveau zu transportieren.

Im zweiten Szenario wurde angenommen, dass eine Person unter einer Hubgabel eingeklemmt war. Das Fahrzeug konnte nicht bewegt werden, zudem war die Person reanimationspflichtig. Zunächst wurde das Fahrzeug gegen Wegrollen gesichert. Danach bildeten die Einsatzkräfte zwei Arbeitsbereiche: Während an der Person sofort die Reanimation durchgeführt und dabei das Durchwechseln der Aufgaben (Herzdruckmassage/Beatmung) geübt wurde, begannen andere Kameraden mit der technischen Rettung. Unter Zuhilfenahme eines Wagenhebers wurde der vordere Teil des Fahrzeugs angehoben und gleichzeitig mit Rüstholz gegen ein unkontrolliertes Absacken gesichert. So konnte die Person schließlich befreit, in einen sicheren Bereich gebracht und anschließend dem fiktiven Rettungsdienst übergeben werden.

Die Übung war abwechslungsreich und stellte einen gelungenen Start in die zweite Jahreshälfte dar. Erfahrene Kameraden konnten ihr Wissen auffrischen, während die neueren Feuerwehrleute wertvolle praktische Erfahrungen sammelten. Unser Dank gilt allen, die an der Vorbereitung und Durchführung beteiligt waren, ebenso unserem Kameraden, der seinen Hof als Übungsobjekt zur Verfügung stellte.