Als am Samstag, den 1. Juni, unsere Sirene gegen 11 Uhr heulte, war den anwesenden Feuerwehrleuten durchaus klar, dass es aufgrund des Dauerregens länger dauern könnte. Dass wir jedoch bis einschließlich Dienstag aktiv sein würden, war uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst.

Noch während wir versuchten, bei unserer ersten Einsatzstelle einen Keller auszupumpen, was uns wegen des hohen Grundwasserspiegels nicht gelang, ersuchten uns weitere Anwohner um Hilfe mit ähnlichen Problemen. Nachdem wir feststellten, dass die Abflusskanäle voll mit Wasser waren, erkannten wir die Brisanz der Lage.

So kontrollierten wir von Samstag bis einschließlich Montag mehrere Keller auf Wassereintritt, sicherten einige Öltanks gegen Aufschwimmen, verteilten Sandsäcke an die Anwohner und sicherten ganze Straßenzüge mittels Sandsackbarrikaden und Auspumpen der Abflusskanäle, um Platz für nachfließendes Wasser zu schaffen. Auch sperrten wir, wo notwendig, Zugangswege zu überfluteten Bereichen ab.

Die Bilanz lautet am Ende: über 60 Einsatzstellen, die wir zu Kontrollzwecken auch mehrfach angefahren haben.

Die Vielzahl an Einsatzstellen konnten wir nur durch die tatkräftige Unterstützung weiterer Feuerwehren bewältigen – dies war von Samstag bis einschließlich Montag der Fall. Für die Zusammenarbeit möchten wir uns vielmals bedanken. Ein absoluter Glücksgriff war auch die Unterstützung der örtlichen Landwirte, die uns über die gesamte Zeit hinweg mit Anhängern zum Abtransport unterstützten.

Als äußerst praktisch hatte sich die Errichtung eines Stützpunkts in der Dorfmitte erwiesen, den wir freundlicherweise und völlig unkompliziert in einer Halle der Firma Hartl Transporte einrichten durften. Dieser Ort diente als zentraler Treffpunkt aller Einsatzkräfte, aber auch für Bürger, die Hilfe benötigten.

Gerade die Mitbürger waren es, die uns – trotz eigener Betroffenheit – durchgängig unterstützten. Wir haben uns sehr über Essen, Kuchen, Süßes, Salziges und Getränke, Kaffee und Tee gefreut. Ein großer Dank gilt auch der Trattoria da Zia Ada aus Aulzhausen, die uns mit Pizza versorgte.

Auch noch am Montag kam es zu kleineren Einsatzstellen, die wir abarbeiteten. Insgesamt beruhigte sich in Mühlhausen die Lage, sodass erste Sandsäcke wieder abgebaut wurden. Der Einsatz endete für uns am Dienstag mit der Kontrolle, dem Material auffüllen und Reinigen der Fahrzeuge.

Am Ende möchten wir uns ebenso bei allen Einsatzkräften bedanken, die sich bei dieser besonderen Lage für den Einsatz gemeldet haben – auch wenn sie selbst oder nahe Verwandte betroffen waren.